Humboldt-Universität zu Berlin - Albrecht Daniel Thaer-Institut für Agrar- und Gartenbauwissenschaften

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Methodenentwicklung zur Bewertung der Kohlenstoffspeicher und zur Verbesserung der Klimaberichterstattung von landwirtschaftlich genutzten Ökosystemen Zentralasiens (CARB-ASIA)

 

Hintergrund

2016 verabschiedeten die Vereinten Nationen die internationalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals (SDG)). Das Ziel 15.3 beinhaltet die Bekämpfung von Dürre, Desertifikation und Überschwemmung und fordert eine Neutralität der Landdegradierung (Land Degradation Neutrality (LDN)). LDN wird mithilfe von drei Indikatoren bewertet: Veränderungen der Landbedeckung, Landnutzung und Kohlenstoffgehalte in Böden. Bis 2030 soll über deren Zustand in regelmäßigen Intervallen berichtet werden soll.

Um positive oder negative Veränderungen im Hinblick auf die Landdegradierung festzustellen, braucht es eine Referenzperiode, die den aktuellen Zustand der Böden wiedergibt. Landbedeckung und Landnutzung können mithilfe von hoch aufgelösten Fernerkundungsbildern bestimmt werden. Der Bodenkohlenstoffgehalt erfordert eine umfassendere Methodik, die relevante Einflussfaktoren, wie beispielsweise Topographie oder spezifische, im Feld zu bestimmende Bodeneigenschaften, wie Trockenrohdichte und Textur, berücksichtigt.

Kirgistan ist Unterzeichner der SDGs ebenso wie des Kyoto-Protokolls und daher u.a. in der Berichtspflicht zur Veränderung von Landdegradierung und Treibhausgasen. Für beide Abkommen sind die Erfassung und Bewertung der Kohlenstoffspeicher in Böden zentral. Aktuell fehlt es allerdings an einem nationalen System für die Erfassung und Bewertung der Kohlenstoffgehalte in Böden. Weiterhin ist eine Übertragbarkeit von Ergebnissen in den internationalen Kontext noch schwierig, da für nationale Klassifikations- und Analysemethoden von Böden keine internationalen Übersetzungen vorliegen. Zudem sind institutionelle Rahmenbedingungen für das Monitoring und die Berichterstattung bisher nicht vorhanden.

 

Ziele des Projekts

Im direkten Austausch mit relevanten kirgisischen Institutionen wird in dem Projekt CARB-ASIA eine wissenschaftlich fundierte Methodik für die Bewertung der aktuellen Situation der Landdegradierung sowie für das Monitoring von LDN, insbesondere der Bodenkohlenstoffgehalte repräsentativer Landbedeckungsklassen, erarbeitet. Bereits bestehende Methoden sollen dabei berücksichtigt und angepasst werden. Darauf aufbauend soll, insbesondere auch durch umfassende Felduntersuchungen, der aktuelle Zustand zu den Kohlenstoffspeichern der Böden für ganz Kirgistan dargestellt werden (Referenzzustand). Dieser Referenzzustand ist die Grundlage für das weitere Monitoring der Landdegradierung. Das Fachgebiet Ressourcenökonomie der Humboldt-Universität zu Berlin arbeitet zudem daran, die institutionellen Rahmenbedingungen für die Implementierung der Methode in nationale und lokale Behörden zu verbessern.

Die Ergebnisse von CARB-ASIA sind darüber hinaus für internationale Klimaberichterstattungen (z. B. im Rahmen von internationalen Klimakonferenzen, wie Kyoto oder Paris) fundamental.

 

Einen Teil der Projektergebnisse finden Sie in dem Handbuch: Method for organic carbon stock assessment and improvement of Land Degradation Neutrality and climate change reporting on agricultural ecosystems in Kyrgyz Republic .

 

 

Projektbearbeitung:

Dr. Judith Walter, Margarete Korintenberg

Projektleitung:

Prof. Dr. J. Zeitz

Laufzeit: 

11/2018-12/2020

Verbundpartner im Projekt:

Humboldt-Universität zu Berlin

Fachgebiet Bodenkunde & Standortlehre

Fachgebiet Ressourcenökonomie

Förderer:

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)

Weitere Partner aus Kirgistan:

u.a.:

Ministerium für Landwirtschaft

Staatliche Agentur für Umweltschutz und Forst

Kirgisische Bodenkundliche Gesellschaft

Staatliche Institut für Landnutzung (Giprozem)

NGO Camp Alatoo

 

 

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© Judith Walter