Umweltsünder lernen mehr. Mit einer neuen Studie ...
Umweltsünder lernen mehr. Mit einer neuen empirischen Studie weisen Jasper Meya und Klaus Eisenack erstmals nach, dass Brettspiele zum Klimawandel erfolgreich die internationale Klimapolitik vermitteln können.
Für die Studie nahmen über 200 Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren aus Deutschland an Spielrunden mit dem Klimaspiel KEEP COOL teil. Sie wurden zuvor und danach zu ihrer Einstellung über internationale Klimapolitik befragt, und ihr Spielverhalten wurde beobachtet. Es zeigt sich, dass Spieler ihre Einstellungen statistisch signifikant ändern. Sie halten sich beispielsweise persönlich für stärker verantwortlich, dem Klimawandel zu begegnen. Außerdem werden sie optimistischer bezüglich wirksamer internationaler Klimapolitik in der Zukunft. Überraschenderweise sind die gefundenen Effekte stärker bei Jugendlichen, die im Spiel eine klimaschädliche Rolle einnehmen. Daraus leiten die Autoren ab, dass wirksame Klimaspiele den Teilnehmenden die Entscheidung überlassen sollten, ob sie versuchen das Spiel mit klimafreundlichen oder klimaschädlichen Strategien zu gewinnen. Dies schult eine kritische Perspektive auf das reale Geschehen.
Die Studie, durchgeführt von Forschenden der Arbeitsgruppe Ressourcenökonomik an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), erschien in Climatic Change, der führenden internationalen und multidisziplinären Fachzeitschrift zum Klimawandel.